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Chronik

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Der Männergesangverein Breitnau ist am 26. Mai 1950 im Gasthaus zur Ravennaschlucht in Breitnau gegründet worden.
Gemäß den Voranmeldelisten für eine aktive oder passive Mitgliedschaft haben sich insgesamt immerhin 52 Männer in die Liste eingetragen, wovon 27 bereit waren als aktive Mitglieder und 25 als passive Mitglieder dem zu gründenden Verein beizutreten.

Dennoch lief es mit der Gründungsversammlung nicht ganz so ab, wie es sich die Organisatoren vorgestellt hatten. Die auf den 21. Mai 1950 einberufene Versammlung stellte sich als ungünstig heraus, weil an diesem Sonntag noch ein anderer Termin von vielen Breitnauer Bürgern wahrgenommen wurde. Auch der zweite angesetzte Sonntag, am 26. Mai 1950, erwies sich erneut nicht als sehr günstig und es erschienen nur 15 Versammlungsteilnehmer. Doch diese 15 Männer waren sich bald einig und beschlossen die Gründungsversammlung durchzuführen.

Die feste Absicht, einen solchen singenden Verein zu gründen, war schon einige Zeit vor dem Gründungstermin gegeben. Im Gasthaus zur Ravennaschlucht, wo sich wochentags und vor allem an den Sonntagen viele Breitnauer Bürger zu Versammlungs- und Besprechungsterminen, oder auch ohne besonderen Grund, zusammen fanden, wurden damals wie auch heute noch Volkslieder in gemütlicher Stammtischrunde gesungen. Die Ravenna-Wirtsleut „d Otto und d Marie“stimmten ebenso gerne in das eine oder andere Lied mit ein.

Wenn dann der damalige Schulleiter, Dominik Schönig, dazu kam und sich in die singende Runde einreihte, wurde immer wieder die Gründung eines Männer-Gesangvereins angesprochen. Der spätere erste Vereinsvorsitzende, Otto Riesterer war es, der diese Vereinsgründung immer wieder ins Gespräch brachte und setzte sich schließlich auch durch.

Dominik Schönig, dem Musik schon immer ins Herz geschrieben war und ein Musik- studium hinter sich hatte, ist als Lehrer am 18.04.1935 nach Breitnau gekommen. Bald wurde er Schulleiter an der Grund- und Hauptschule Breitnau. Er versah den Organistendienst und leitete mit großem Engagement und Erfolg den Breitnauer Kirchenchor. Er war es dann auch, der zusammen mit Otto Riesterer die Fäden in die Hand nahm und eine Vereinsgründung vorbereitete.
Bei der Vereinsgründung lag bereits eine von Dirigent Dominik Schönig ausgearbeitete Vereinssatzung vor, die bei der ersten Generalversammlung von den anwesenden Versammlungsteilnehmern bzw. passiven und aktiven Mitgliedern angenommen wurde. Unter „Zweck des Vereins“ stand unter § 1:

a) Die Pflege des Deutschen Liedes

b) Teilnahme an weltlichen und kirchlichen Anlässen.

Diesen satzungsgemäßen Grundsätzen ist der Männergesangverein zu allen Zeiten und in vollem Umfange nachgekommen. Die Vereinssatzung wurde während den 50 Vereinsjahren immer wieder geändert oder ergänzt aber von der Pflege des Deutschen Liedes und des Chorgesangs nie abgewichen.

Die erste Chorprobe nach der Vereinsgründung fand am 01. Juni 1950 im Gasthaus zur Ravennschlucht statt. Dort stand ein Klavier im Nebensaal des Gastraumes, wo dann über Jahre hinweg am Freitag - wie auch heute noch - die Chorproben statt- fanden. 22 bereitwillige Sänger sind zu dieser ersten Singstunde gekommen und Dirigent Dominik Schönig testete gleich einmal die Männerstimmen und wußte bald, in welche Stimmgruppe der einzelne Sänger einzureihen ist. Am 01. Oktober 1950 gab es den ersten öffentlichen Auftritt im Gründungslokal. Elf Lieder waren zu dieser Zeit einstudiert und diese kamen zum Vortrag. Drei Wochen später wurde zu einer Bienenzucht-Hauptversammlung eingeladen. Der junge Chor wurde gebeten, diese Versammlung während den Pausen gesanglich zu unterhalten. Beide Veranstaltungen waren von Erfolg gekrönt, was Vorstand, Dirigent und Sänger zum eifrigen Weitermachen motivierte. Am 14. November 1950 feierte die politische Gemeinde den Volkstrauertag, bei dem der Männerchor bei der Kranzniederlegung am Ehrenmal erstmals mitwirkte. Diese jährliche Teilnahme am Volkstrauertag setzte sich bis heute fort.

Am 07. juli 1953 wollte es Dirigent Dominik Schönig wissen, auf welchem Chor- niveau er mit seinen Sängern stand. Er hatte den Verein zu einem Wertungssingen, das in der Stadthalle in Emmendingen stattfand, angemeldet. Zum Vortrag kam wiederum das Lied: „Heimat“ von Hansen. Die Sänger von Breitnau waren der einzige Chor aus dem Hochschwarzwald. Unter den vielen aufgetretenen Vereinen aus dem Breisgauer Raum, Markgräflerland, Kaiserstuhl bis in den nordbadischen Raum, errangen die Breitnauer einen ungeahnten dritten Platz. Die Freude beim Dirigenten und der Sänger war groß. Es war ein Beweis dafür, dass der Chor mit seiner Sängerarbeit auf dem richtigen Weg ist. Der damalige Schriftführer, Ravennawirt Otto Helmle, berichtete u.a. in seinem Protokollbuch: „in unzähligen Proben wurde jedes Wort geübt und gedrillt. Sänger und Dirigent scheuten keine Opfer und Mühen und nur dadurch kamen wir zu diesem schönen Erfolg“.
Der von Dominik Schönig selbst verfasste und komponierte „Breitnauer Sänger- spruch“ wurde bei der Veranstaltung am 25. Februar 1954 uraufgeführt. Dieser Spruch charakterisiert den Ort ‚ wo sich die Breitnauer Sänger zusammenfanden, sich im Lied vereinten und das Band sicherte bis heute den Bestand.

Ein ganz großer Erfolg gelang dem damaligen Gründungsvorsitzenden Otto Riester er, als er auf den 01. Dezember 1957 zu einem Wunschkonzert in das Vereinslokal eingeladen hatte. Bei vollem Haus mußte der Chor 40 Lieder singen und das erste wie das letzte wurde mit reichem Beifall belohnt.

Als Pfarrer Eduard Läule nach Breitnau kam und die Pfarrei übernahm, wurde der Männerchor mehr und mehr zur Mitwirkung in der Kirche bei feierlichen Anlässen gebeten, was bis heute so geblieben ist.

Zum Nachbarverein in Hinterzarten, der ebenso im Jahre 1950 gegründet wurde, bestand in der Vorstandschaft immer ein enger Kontakt. Gegenseitiger Besuch, gemeinsame Auftritte hatte es die Jahre hindurch immer wieder gegeben. Die Sänger der Nachbargemeinde Buchenbach waren in unserem Vereinsiokal im Mai 1957 unsere Gäste.

Am 30. Juni 1964 gab der bewährte und umsichtige Dirigent Dominik Schönig die Stimmgabel an seinen Berufskollegen Bernd Spitznagel ab. Die offizielle Verabschiedung und die gleichzeitige Ernennung zum Ehrendirigenten des Männergesangvereins Breitnau fand im Rahmen der Generalversammlung vom 19.03.1965 statt.

In den folgenden Jahren bis in die jüngere Zeit befaßte sich der Verein weiterhin intensiv mit neuer Chorliteratur. Die Dirigentinnen Gudrun Fydrich und Sabine Müller wagten sich teils an modernere und nicht ganz einfache Chorwerke heran. Dies erforderte von Chorleitung und Sänger Bereitschaft und Engagement und der gute Erfolg blieb schließlich nicht aus.

Der letzte Dirigentenwechsel stand bei der Ausschußsitzung am 07.08.1992 auf der Tagesordnung. Vorsitzender Ernst Wangler berichtete, dass Chorleiterin Sabine Müller eine feste berufliche Anstellung in Sasbach gefunden habe und deshalb den Männerchor Breitnau verlassen muß. Ernst Wangler wurde erneut wieder fündig. Hubert Schuler von St. Märgen, der schon viele Jahre den Chor von St. Peter leitet, ließ die Breitnauer Sänger nicht „im Regen“ stehen und bereits am 09.10.1992 fand mit ihm die erste Chorprobe in der Schule statt. Er setzte mit dem Breitnauer Männerchor die Auftrittserfolge der letzten Jahre bis in die jetzige Zeit in sehr harmonischer und kameradschatlicher Weise fort.

Nach dem der Probenraum vom Gasthaus Ravennaschlucht in einen Raum in der Schule verlegt wurde und nach dem Bau des Kurhauses alle örtlichen Veranstaltungen und Kurkonzerte dort zur Durchführung kamen, hat sich nach und nach auch das Vereinslokal vom Gasthaus Ravennaschlucht zum Hotel Kreuz gewechselt. Dennoch wird im Gasthaus Ravennaschlucht immer noch gerne gesungen und die Familie Paul und Elisabeth Helmle pflegen diese Tradition weiter. Im Hotel Kreuz sind es die Wirtsleute Erwin und Elfriede Willmann und Siegfried und Heidi Saier, die den Verein bei kameradschaftlichen Begegnungen oder nach den Chorproben immer gerne aufnehmen. Erwin WilImann, ein besonderer Vereinsförderer, beschaffte für das Hotel ein wertvolles Akkordeon, das er den musikbegabten Vereinsmitgliedern, Bernhard und Ernst Lickert bei gemütlichen Stunden im Vereinslokal zur Verfügung stellt. Diese „Vereinsmusikanten“ werden oft auch von dem weiteren Chormitglied Clemens Fuss mit seiner Gitarre und ab und zu von dem Sängerkame rad Roland Kleiner mit seinen Mundharmonikas begleitet.

Weitere Besonderheiten des Vereins
Um den Männerchor bei ihrem Auftreten etwas kenntlich zu machen, wurden im Frühjahr 1952 sogenannten Sängermützen beschafft, die von einschlägigen Firmen den Vereinen angeboten wurden. Sie wurden von den Sängern erstmals bei der Bestattung des so früh verstorbenen aktiven Mitglieds August Riesterer vom Thomalihof, am io. Mai 1952 getragen. Einige Jahre später waren solche Vereinsmützen nicht mehr aktuell und der Verein beschaffte sich einheitliche Krawatten.

Im Juli 1975 wurden die ersten Trachtenwesten beschafft. Zum ersten Mal wurden sie am 26. Juli 1975 beim Heimatabend im vollbesetzten FestzeIt anläßlich dem 110- jährigen Musik- und Trachtenfest der Musik- und Trachtenkapelle Breitnau getragen. Der Verein ist damals zusammen mit dem Kirchenchor unter Leitung von Dirigent Bernd Spitznagel aufgetreten.

Die neue und zur Weste passende Krawatte haben die Sänger bei gemeinsamer Bestellung selbst bezahlt und anläßlich der Hochzeit des aktiven Mitglieds, Ernst Hug und Doris vom Eckerhof im Fahrenberg am 26. April 1986 erstmals getragen.
Neue Trachtenwesten mit Schleife gab es im April 1988. Der Verein machte am i. Mai 1988 einen Tagesausflug in die Schweiz. In der Klosterkirche in Maria-Einsiedeln hat der Männerchor Breitnau die Eucharistiefeier mit Chorgesang mitgestaltet. Die damalige Chorleiterin, Sabine Müller, hatte um diese Zeit Verbindung mit dieser Kirchenverwaltung und hat diesen Termin vereinbart. An diesem Tag wurden diese neuen Westen mit Schleife zum ersten Mal getragen.

Sängerfrauen sind passive Mitglieder des Vereins
Durch Beschluß der Generalversammlung vom 10. April 1987 wurden die Ehefrauen und Verlobten der Sänger als beitragsfreie passive Mitglieder in den Verein aufgenommen. Die Vereinssatzung wurde entsprechend geändert. Der Grund dieser Vereinsaufnahme liegt im Versicherungsschutz bei Haftungsansprüchen bei der Mit hilfe bei Vereinsfesten oder Vereinsveranstaltungen. Mitversichert sind auch andere Helfer.

Eintrag ins Vereinsregister
Bei der Generalversammlung am 14. März 1997 fasste die Versammlung den Beschluss, die Anmeldung des Vereins beim Amtsgericht zur Eintragung in das Vereinsregister vorzunehmen. Die Vereinssatzung wurde entsprechend geändert und die Registereintragung erfolgte dann am 11. September 1997. Seither gibt‘s die Bezeichung: „Männergesangverein Breitnau e.V.“





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